Psychotherapie mit Psychedelika

Als Psychotherapie mit Psychedelika, Psycholytische Psychotherapie, Psycholyse, Psychedelische Therapie und Substanz-unterstützte Psychotherapie werden psychotherapeutische Behandlungsverfahren bezeichnet, in denen zur Unterstützung der Therapie bewusstseinsverändernde Eigenschaften psychedelischer Substanzen genutzt werden. Dabei soll durch veränderte innere Erlebnisweisen die psychische Abwehr gelockert und so ein besserer Zugang zu verdrängten Gefühlen und verborgenen Fähigkeiten gefunden werden.

Es werden Stoffe aus der Gruppe der Psychedelika (5HT2A-Rezeptor-Agonisten), wie z. B. Mescalin, LSD (vgl. LSD-Psychotherapie[1]), Psilocybin und Dimethyltryptamin (DMT; oft in der Form von Ayahuasca[2]) verwendet. Diesen Stoffen wird kein substanzeigenes Abhängigkeitspotenzial zugeschrieben.[3][4][5] Manchmal werden auch Empathogene wie MDMA („Ecstasy“) verwendet, denen ein nur geringes substanzeigenes Abhängigkeitspotenzial zugeschrieben wird (siehe MDMA-unterstützte Psychotherapie).

Der Einsatz von Psychedelika in der Psychotherapie ist umstritten, und die Forschung ist erschwert durch gesetzliche Einschränkungen bezüglich der Verwendung psychedelischer Substanzen. Solche Therapien finden – von vorwiegend in der Schweiz erteilten Ausnahmegenehmigungen abgesehen – in der Regel illegal[6][7] statt, häufig als Gruppentherapien.

  1. siehe z. B. Stanislav Grof: LSD-Psychotherapie. ISBN 978-3-608-96259-8.
  2. M. Diament, B. R. Gomes, L. F. Tófoli: Ayahuasca and Psychotherapy: Beyond Integration. In: B. C. Labate, C. Cavnar (Hrsg.): Ayahuasca Healing and Science. Springer, Cham 2021 (doi:10.1007/978-3-030-55688-4_4).
  3. Nichols: Hallucinogens. In: Pharmacology & Therapeutics. 101. Jahrgang, Nr. 2, Februar 2004, S. 131–181, doi:10.1016/j.pharmthera.2003.11.002, PMID 14761703. Vorlage:Cite journal: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.
  4. Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA): Drug profiles, Lysergid (LSD)
  5. […] Because of the unpredictability of psychedelic drug effects, any use carries some risk. Dependence and addiction do not occur, but users may require medical attention because of „bad trips“. […] Laurence Brunton, Donald Blumenthal, Iain Buxton, Keith Parker: Goodman and Gilman’s Manual of Pharmacology and Therapeutics. 2008, ISBN 978-0-07-144343-2, S. 398. doi:10.1036/0071443436
  6. Vgl. dazu Bundes Psychotherapeuten Kammer: Psycholytische Psychotherapie ist illegal. Pressemitteilung vom 1. September 2009 (Digitalisat).
  7. Vgl. auch Sunna Gieseke: Psycholytische Therapie: Absolut illegal. In: Deutsches Ärzteblatt. 2009.

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